Karpathos

 

Karpathos

Die Insel –

Anreise
Die Insel liegt abseits der üblichen Schiffahrtsrouten, die Piräus sternförmig mit den Inseln der Ägäis verbinden. Die Schiffe nach Karpathos fahren entweder über die Kreta-Route oder kommen über Rhodos zur Insel. Beide Verbindungen sind sehr zeitaufwendig und teilweise mit Umsteigevorgängen verbunden. Seit einigen Jahren verfügt Karpathos aber über einen Flughafen mit einer Landebahn, auf der selbst die Concorde landen und starten könnte. Von Deutschland aus können sie entweder mit den Linienflügen der Olympic-Airways, mit einmal Umsteigen in Athen oder Rhodos, oder mit verschiedenen deutschen Charterfluggesellschaften im Direktflug nach Karpathos gelangen.

Die Insel
Karpathos gehört nicht zu den kleinen Inseln der Ägäis. Mit 48 Kilometern Länge vom Norden nach Süden und einer Gesamtfläche von 302 qkm ist Karpathos nach Rhodos die zweitgrößte Insel der Dodekanes Inselgruppe. Allerdings ist die Insel an der engsten Stelle nur 3,5 km schmal. Diese schmale langgestreckte Insel wird vom Norden nach Süden von einem hohen Gebirgszug durchzogen, der das Bild der Insel bestimmt. Auch wenn die Entfernungen auf der Insel nicht sehr weit erscheinen, müssen bei Ausflügen aufgrund des Gebirges doch längere Fahrzeiten einkalkuliert werden.
Der äußerste Süden der Insel, in dem sich auch der Flughafen befindet, ist dagegen relativ flach und als Starkwindgebiet in der entsprechenden Szene als Surfparadies bekannt und beliebt.

Pigadia – Die Hauptstadt
Um eine schönen halbrunden Naturhafen hat sich die Inselhauptstadt entwickelt. Pigadia war noch im Mittelalter ein kleines Fischerdorf, dass insbesondere den Piraten als Umschlagplatz für den Sklavenhandel diente. In der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg nahm die Bevölkerung drastisch ab. Viel Karpathioten wanderten in die USA und Kanada aus. Das Geld dieser Auswanderer, die teilweise später zurückkehrten, oder ihre Verwandten unterstützten bildete später die Grundlage für einen gewissen wirtschaftlichen Aufschwung auf der Insel. Heute bestimmen überwiegend Neubauten das Bild von Pigadia. Allerdings stört diese bauliche Entwicklung das Stadtbild kaum. Insbesondere am Hafen kann man in den Abendstunden, wenn der Verkehr hier ausgesperrt wird und sich das Hafenrund in eine Flaniermeile mit vielen Tavernen und Cafés verwandelt, diese Stadt und ihr mediterranes Lebensgefühl genießen. Pigadia verfügt über mehrere Hotels, die auch in deutschen Reisekatalogen zu finden sind. Allerdings gibt es keine überdimensionierten Großhotels. Dies tut auch der kilometerlangen Badebucht sehr gut, die sich direkt an die Stadt anschließt. Wollen sie dem Trubel entrinnen, dann laufen sie am Strand etwas weiter herunter und suchen sich ein ruhigeres Plätzchen.

Die Strände und Orte der Insel
Karpathos verfügt im Süden und der Inselmitte über ausgezeichnete Strände. Nur wenige Kilometer südlich von Pigadia finden sie die weißen Sandstrandbuchten von Amopi. Diese können sie von Pigadia mit dem Linienbus oder in einer kleinen Wanderung erreichen. Früher waren diese Buchten der Geheimtip der Karpathos-Freaks. Heute gibt es hier in der Nähe viele kleine Hotels und Apartments, so daß die Strände insbesondere in der Hauptsaison gut besucht sind. Südlich des Flughafens finden sie dagegen feinsandige Buchten in großer Zahl, die nur mit dem Fahrzeug über Staubstraßen oder als Wanderung zu erreichen sind. Hier können sie sich selbst im August noch ihre ganz private Bucht für sich allein aussuchen. Diese Buchten sind auch bei Freunden des hüllenlosen Badens sehr beliebt. An der Westküste ziehen sich mehrere Fischer- und Badeorte wie Arkassa, Finiki, und Lefkos hin, die alle ausgezeichnete Strände bieten. Da hier auch von verschiedenen Veranstaltern Quartiere angeboten werden, hat sich eine kleine touristische Szene entwickelt. Für einen ruhigeren Bade- und Wanderurlaub bieten sich diese Orte auch als Standquartier an. Nördlich von Pigadia lassen sich über Serpentinenstaubstraßen wunderschöne Buchten wie Kira Panagia erreichen. Diese Buchten bestehen überwiegend aus feinem Kies und sind als Ausflugsziel sehr lohnend, da sie wilden Schluchten mit einem atemberaubenden Lanschaftsbild liegen.

Olympos
Olympos ist eine kleine eigene Welt für sich. Dieser Ort gilt auch heute noch, als eines der Gemeinden in denen jahrhundertealte Traditionen auch heute noch gelebt werden. Der Ort ist entweder mit dem Schiff über seinen Hafen Diafani oder über eine beschwerlich zu befahrene Staubstraße vom Süden her zu erreichen. In Olympos geben die Frauen selbstbewußt den Ton an. Da die Männer früher als Arbeitsemigranten ins Ausland gingen, oder im Fischfang arbeiteten. Ist das Leben im Ort und in der Landwirtschaft Frauensache geworden. Stolz tragen die Frauen in Olympos auch im Alltag ihre viel fotografierten Trachten. Olympos sollte man sich möglichst in Ruhe und ohne Reisegruppe ansehen, dann können sie einen Eindruck vom ursprünglichen Leben in Griechenland bekommen.

 

Christian Schwarzenholz