Die Brücke von Isthmia

Die Brücke von Isthmia

Es war schon ein langer Tag, den wir auf dem Peloponnes verbracht hatten. Nach dem Besuch des antiken Theaters von Epidaurus und dem Besuch in Nauplia, der schönsten Stadt Griechenlands (dort haben wir eine feste Souvlaki-Anlaufstation) hatten wir noch etwas Zeit. Wir gingen also noch etwas Schwimmen im Meer. Im Südwesten zogen dunkle Wolken auf; Wolken, wie wir sie von zuhause kennen, wenn sich eine längere Schlechtwetter-Periode ankündigt. Unser griechisch-italienisches Auto kannte scheinbar den Weg Richtung Athen. Es nahm eine Abkürzung über eine alte Holzbrücke über einen Fluss!? Fluss? Hier muss doch der Kanal von Korinth sein! Aber der Kanal liegt doch über 70 Meter tief unten. Die Holzbrücke liegt aber kaum über der Wasseroberfläche! Unser Auto stoppte und wir mit ihm. Das wollten wir uns genauer ansehen. Wir stiegen aus und gingen ein Stück zurück. Und: die Brücke war weg! Schranken versperrten uns den Weg. Ein Dauergebimmel machten alle aufmerksam. Nach einigen Minuten kam die Brücke wieder hoch! Wir orderten Getränke in der direkt daneben liegenden Taverne und schauten dem Treiben zu: Zuerst erschallte ein Läuten, dann gingen die Schranken herunter und die Motoren starteten, um vier Seilwinden in Betrieb zu setzen, die die Brücke aus Metallgestell mit Holzböden ins Meer versenkte. Auch wenn die Brücke im Wasser verschwunden war, arbeiteten die Maschinen weiter, bis die Brücke ca. 8 Meter unter der Wasseroberfläche angekommen war. Nach dem Passieren eines oder mehrerer Schiffe wurde die Brücke wieder hochgezogen. Nach kurzer Überprüfung gab der Brückenwärter die von Wasser triefende Brücke wieder für Autos, Zweiräder und Fußgänger frei. Trotz Donner und Blitz fiel kein Tropfen Regen. Nach einer weiteren Souvlakipause am Kanal von Korinth erreichten wir unser Quartier in der Nähe von Athen.

 

Catharina Schmidt